Corona-Krise wirft schulische Inklusion ins letzte Jahrtausend zurück

Aufgrund der Medienberichterstattung der TAZ „Hinter die Glasscheibe gesperrt“ erklärt der Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag Sören Pellmann:

„Schulische Inklusion in Corona-Zeiten wird, wie das Hamburger Beispiel zeigt, aktuell ad absurdum geführt. Kinder mit Einschränkungen werden ausgesondert und diskriminiert. Die scheinbar einfache Lösung verletzt ihre Recht auf Teilhabe und Bildung. Einen Nutzen hat niemand davon. Schlimmer noch: das hart erstrittene Recht auf Gleichbehandlung und gleichberechtigte Teilhabe wird massiv beschädigt und wirft schulische Inklusion ins letzte Jahrtausend zurück. Die Hamburger Landesregierung muss unverzüglich rechtskonforme und menschenwürdige Lösungsansätze einführen, um ihren Verpflichtungen zu inklusiver Beschulung nachzukommen. Praktisch könnten die bisher ungenutzten Testkapazitäten dafür genutzt werden um diese Risikogruppen und ihr direktes Umfeld sehr regelmäßig zu testen. Das wäre ein verantwortungsvoller Schritt, um dem Gesundheitsschutz aller Beteiligter nachzukommen.“

Sabine Boeddinghaus, Vorsitzende der Fraktion Die Linke und bildungspolitische Sprecherin in der Hamburgischen Bürgerschaft ergänzt: „In diesen Zeiten bedeutet Inklusion für alle beteiligten Bildungsakteure eine Herausforderung. Dies ist aber kein Grund, Methoden des Ausschlusses wiedereinzuführen. Die Schulöffnungen müssen im Einklang stehen mit den rechtlichen Anforderungen des Grundgesetzes und der UN-Behindertenrechtskonvention. Kinder und auch Kinder mit Einschränkungen haben Rechte, die zu wahren sind! Dazu sind der Senat, die Behörden, Schulen und Lehrkräfte verpflichtet.“

Hier geht es zum Artikel der Taz: Hinter die Glasscheibe gesperrt